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Persönlicher Kommentar

Rettung?

Es rettet uns kein höh’res Wesen,
kein Gott, kein Kaiser noch Tribun
Uns aus dem Elend zu erlösen
können wir nur selber tun!


Als in der „Pariser Kommune“ 1871 diese Hymne entstand, die bis heute als „Internationale“ immer noch quer über die Erde erklingt, war das Weihnachtslied „Stille Nacht“ schon seit mehr als 50 Jahren verbreitet. Es heißt dort – wie wohl alle wissen - „Christ der Retter ist da“. Der Widerspruch zwischen den beiden Liedtexten ist überdeutlich: Sich selber retten oder darauf hoffen, dass man von höherer Seite her gerettet wird?

Es gibt mittlerweile viele Menschen, die weder das eine noch das andere erwarten: Manche Rettungskonzepte haben sich als fürchterliche Irrtümer erwiesen. Zudem weigert sich die Menschheit ganz offenbar, rettende Ideen umzusetzen, selbst wenn immer wieder einmal feierlich beschlossen wird – wie gerade in Montreal geschehen - das Ruder herumzureißen. Die Praxis sieht auf vielen Gebieten gar nicht nach Selbstrettung aus. Und die „Rettung von außen“ ist für säkular-aufgeklärte Menschen nur eine nette Illusion aus Kindertagen bzw. vergangenen Zeiten. 

Weihnachten feiert die Geburt eines historischen Menschen, der eine einfache Botschaft verkündet hat. Es ist eine Lehre, die auch Menschen ohne Religion „brauchen“ können: Auf Rache zu verzichten hat schon oft geholfen und eine Situation „gerettet“. Auch mit dem jesuanischen Altruismus haben schon viele Menschen rettende Erfahrungen gemacht. Ein damit kontrastierender ökonomistischer Egoismus spitzt hingegen oft die Lage zu. 

Für den gläubigen Menschen ist Weihnachten das Fest der Menschwerdung Gottes, der Ankunft des Retters, wie es im Weihnachtslied heißt. Das ist mehr und etwas anderes als nur ein Geburtsfest für den historischen Jesus von Nazareth.   

So oder so: Ich wünsche frohe Weihnachten! 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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Wichtiger Hinweis:
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