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Persönlicher Kommentar

Warum?

Dass aus einem Kind „etwas wird“, ist der Wunsch wohl aller Eltern. Einige unternehmen viel, um diesen Wunsch zu sichern. Andere überlassen es dem „Schicksal“ – wird schon werden. 

Dass die Laufbahn eines Kindes von Anfang an feststeht, ist heute nur noch in Ausnahmefällen zu beobachten. Nur in quasi-feudalen Strukturen gibt es noch so etwas wie eine „Thronfolge“, feststehende Wichtigkeit, Programmierung auf große Aufgaben. Dass in modernen Gesellschaften jede und jeder alles werden kann, ist dennoch Ideologie: Entsprechenden Studien weisen nach, dass auch heute noch und fast überall Herkunft und Geschlecht großen Einfluss auf die Chancen eines Kindes hat. Wer „Oben“ geboren wird, hat es auch in der Moderne leichter. 

Christen glauben, dass vor etwas mehr als 2000 Jahren der Messias als Kind geboren wurde. Ohne Garantie auf Bedeutung und ohne große Chance auf Karriere liegt da ein Kind in der Krippe. Die Legende des Lukas präsentiert diesen Start des von Gott gesandten Retters in leicht verständlichen Bildern: In einem Stall, zwischen Tieren, unter sehr einfachen Leuten und bald schon auf der Flucht – das ist der Start. Das Heil kommt nicht aus den Palästen der Oberschicht. 

Nur ein winziger Teil der damals lebenden Menschen hat sich später dafür entschieden, in dem schmählich hingerichteten Jesus von Nazareth den „Retter“, den „Gesalbten“, den „Gottessohn“ zu erkennen. Für die Oberschicht, auch für den großen Teil des Volkes und erst recht für die römische Besatzungsmacht war dieser Prediger einer bedingungslosen Ethik der Liebe, eines neuen Gottesbildes und eines veränderten Blicks auf die Welt zwar störend, aber letztlich völlig unbedeutend. Man hat ihn routiniert beseitigt. 

Warum wird trotzdem bis heute von vielen seine Geburt gefeiert? Vielleicht, weil sich unsere zerrissene Welt trotz allem nach einer Ethik des Füreinander sehnt. 

Frohe Weihnachten! 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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