Pressemitteilung
ÖDP Westeifel gegen Reduzierung der medizinischen Grundversorgung
Schließung der Chirurgie des Krankenhauses in Gerolstein muss verhindert werden
Der ÖDP-Kreisverband Westeifel hat die Nachricht von der bevorstehenden Schließung der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Gerolstein innerhalb der nächsten Woche mit Bestürzung und Entsetzen wahrgenommen.
Wir verurteilen diese Entscheidung auf das Schärfste: Die Information hierüber erfolgte bewusst so kurzfristig vor der unmittelbaren Umsetzung, dass wir hierin eine vorsätzliche Täuschung der Bürger/-innen und Mitarbeiter/-innen sehen, da noch im September die kommunalen Entscheidungsträger aller Fraktionen in einer Resolution einstimmig den Erhalt des Krankenhausstandortes Gerolstein als Zentrum der Grund- und Notfallversorgung gefordert haben. Dahingehende Befürchtungen wurden seinerzeit vom Träger als unbegründet zurückgewiesen.
Durch die unmittelbar bevorstehende Maßnahme wird die medizinische Grundversorgung in unserer Region nachhaltig reduziert, und sie stellt somit eine potentielle Gefahr für Leib und Leben der Bürger/-innen dar.
Die auf der Internetseite der Marienhaus-Holding GmbH dargestellten christlichen Leitsätze (https://www.marienhaus.de/marienhaus-unternehmensgruppe/marienhaus/unser-leitbild) stehen absolut im Gegensatz zum aktuellen Vorgehen der Gesellschaft: Für jeden Hilfesuchenden da zu sein, Mitarbeiter/-innen transparent und angemessen über Änderungen im Arbeitsablauf zu informieren, und einen Lebensraum gemeinsam mit anderen Einrichtungen und Entscheidungsträgern zu gestalten, lesen sich nach Ansicht der ÖDP Westeifel in dieser Situation nur wie Lippenbekenntnisse. Übrig bleibt da allein der Grundsatz, die Einrichtungen langfristig zu sichern und zu stabilisieren und sich "in besonderer Weise der Wirtschaftlichkeit zu verpflichten". Das ist aber weit von dem Vorbild der franziskanischen Ordensgründerin, Mutter Rosa, entfernt, die sich dem Gedanken verschrieb, dem Menschen in Not und Krankheit vorbehaltlos zu helfen, und erkannte, dass effektive Hilfe nur im Miteinander möglich ist.
Clemens Ruhl, Direktkandidat der ÖDP im Landkreis Vulkaneifel bei der bevorstehenden Landtagswahl, sieht den christlichen Leitgedanken über Bord geworfen: "Hier wird einzig und allein unter dem Vorwand der Wirtschaftlichkeit der Weg zur Gewinnmaximierung beschritten. Ein Hilfesuchender darf nicht nur dann interessant sein, wenn sich mit ihm Profit machen lässt. Ich bin erfreut, dass in dieser kritischen Situation Kommunalpolitiker/-innen über alle Fraktionsgrenzen hinweg fordern, dass der Mensch vor Ort mit seinen Bedürfnissen im Vordergrund stehen muss. Unser ÖDP-Leitsatz „Mensch vor Profit“ ist jetzt in der Mitte der Bevölkerung angekommen."
Final müssen sich alle Betroffenen die Frage stellen, ob man dieses mehr als fragwürdige Gebaren der Geschäftsleitung der Marienhaus-Holding GmbH toleriert. Vielmehr müssen nun alle Kräfte gebündelt werden, um der fortschreitenden Demontage des Krankenhauses Gerolstein und seiner Umwandlung zur rein psychiatrischen Klinik Einhalt zu gebieten.