Pressemitteilung
ÖDP zum Zeller Krankenhaus:
„Schließung des Krankenhauses ist eine Katastrophe für die Bevölkerung“
„Wie im Wochenspiegel zu lesen war, steht das Krankenhaus in Zell vor dem Aus“, beklagt der Landesvorstand der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) in Rheinland-Pfalz. Bereits vor fünf Jahren war das Klinikum Mittelmosel in Zell in Schieflage geraten und musste ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragen. Rettung waren dann die Alexianer, ein größerer Krankenhausträger mit Ordenshintergrund, der das Krankenhaus damals übernommen hat. Aber auch so ein potenter Träger kann nicht auf Dauer die Defizite des kleinen Krankenhauses tragen.
Ursache liegt vor allem in einer mehr als desolaten Gesundheitspolitik, die nicht für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung die nötigen Mittel aufbringt. Das Ziel der derzeitigen Gesundheitspolitik sind einzelne große Zentren, in denen die ganze medizinische Kompetenz kumuliert werden soll. Natürlich ist der Grundgedanke, dass es zentrale Häuser mit einer geballten Kompetenz und den besten Versorgungsmöglichkeiten vor allem in Ballungsräumen gibt, durchaus sinnvoll, geht aber an den Realitäten vorbei.
Es wohnen eben nicht alle Menschen in Großstädten. Bei medizinischen Notfällen auf dem Land ist es für die Menschen enorm wichtig, schnell einer guten medizinischen Grundversorgung zugeführt zu werden. Die Politik der letzten Jahre hat ja schon dazu geführt, viele vorhandene Fachabteilungen, die für die Menschen in erreichbarer Nähe liegen, kaputt zu machen.
Entsprechend der aktuellen Krankenhausreform bekommen die Häuser im Herbst ihre Versorgungsaufträge zugewiesen. Über diese Zuweisungen gibt es bislang keinerlei Informationen. Durch diese Unsicherheit gehen gerade so viele Häuser in den Ruin. Die ÖDP betont ferner: „Das ist aber auch der Hebel, der der Politik die Möglichkeit gibt, Häuser zu erhalten oder sie fallen zu lassen. Die ÖDP fordert daher vehement, dass den Krankenhäusern in der Fläche derartig Versorgungsaufträge zuzuweisen, dass die weiter bestehen können und die Versorgung auf dem Land damit sicher gewährleistet wird.“
Auch in Zell an der Mosel mussten erst die Geburtshilfe und einige Zeit später auch die Neurologie schließen. Wenn man sich bewusst macht, wie schlimm es für eine werdende Mutter sein kann, nach Eintreten der Wehen erst über eine Stunde im Auto zu fahren, wird diese Katastrophe schnell konkret. Nun soll an der Mittelmosel das Krankenhaus in Zell ganz geschlossen werden. Das bedeutet bei medizinischen Notfällen eine deutliche Verlängerung aller Fahrtzeiten. „Cochem oder Wittlich als benachbarte Kliniken sind von Zell aus Fahrtzeiten von über einer halben Stunde entfernt. Und in vielen medizinischen Notfällen geht es um Minuten“, so die ÖDP.
Die ÖDP Rheinland-Pfalz stellt sich deutlich gegen eine Schließung immer weiterer Kliniken auf dem Land. Die Finanzierung der medizinischen Versorgung muss grundsätzlich anders geregelt werden. Genau wie bei der Feuerwehr oder der Polizei darf die Versorgung der Bevölkerung nicht von wirtschlichen Faktoren abhängig sein. „Medizinische Versorgung ist ein Grundrecht für jeden Menschen, dass auch auf dem Land sichergestellt sein muss“, betont die ÖDP abschließend.
Die ÖDP hat dazu eine Petition eingerichtet:
https://chng.it/JKWkRf7h2b